"Sie ist zwar die Größte, aber sie läßt es nicht raushängen." Kay
Scarpetta, Gerichtsmedizinerin von bestem Format kehrt nach Richmond
zurück. Dr. Marcus, ihr dortiger Nachfolger bittet sie, den mysteriösen
Tod einer 14jährigen aufzuklären. Während der Ermittlungen geschehen
weitere Verbrechen und wirbeln eine ganz schöne Menge Staub auf. Lesen
Sie einen Textauszug.
Das ist sie wieder, diese ungemein scharfsinnige Mischung aus purer
Arbeitsplatzbeschreibung und der knebelnden Spannung in Handlung und
Geschehen. Da ist die Welt zwischen Fingerabdrücken und Labor,
DNS-Analyse und Haarproben, Seiten voller teils gruseliger, teils
erkenntnisreicher Einblicke in die Arbeit der Gerichtsmedizin. Seriös,
genau, detailliert und -- klare Sache: absolut profihaft, denn
schließlich war Patricia Cornwell Polizeireporterin und in Sachen
Gerichtsmedizin macht der preisgekrönten Thriller-Autorin so schnell
niemand etwas vor. Schnell steht also auch fest: "Ihre Tochter ist nicht
an der Grippe gestorben." Gilly wurde ermordet.
Scarpetta
arbeitet wie eine Archäologin; sie kratzt vorsichtig an der Oberfläche
und zutage tritt eine Handlung, die auf 430 Seiten zwar etwas träge in
Gang kommt, dafür aber logisch und konsequent ist, mit zunehmender
Seitenzahl einen verblüffenden kriminellen Schwung entwickelt. Die
Mutter der kleinen Gilly ist sexuell gestört, der Vater, Flugarzt und
ein hohes Tier mit Verbindungen belästigt angeblich sexuell seine
Patientinnen, Dr. Marcus hat "eine Todesangst vor Müllmännern und ihren
Lastwagen" -- irgendwie haben sie alle eine Macke. Bei der Recherche, ob
die nun ganz menschlich oder kriminell sind, helfen natürlich auch
dieses Mal wieder Lucy, Scarpettas Nichte, Marino, "ein erfahrener
Ermittler" und auch Psychologe und Scarpettas Lebensgefährte Benton.
"Die Lackpartikel und der seltsame graubraune Staub wurden in einer
Risswunde im Gesicht des Toten gefunden." Aber nicht nur dort, auch in
der "Mundhöhle der Vierzehnjährigen". Verwirrung, Stress und Nerven, die
blank liegen. 58 Kapitel, in denen der Leser die bange Frage teilt:
"Was zum Teufel ist das?" Und so richtig durchatmen kann man denn auch
erst beim letzten Kapitel. Immer wieder schafft sie das, Dialog reiche
Spannung, parallele Geschehen, die abwechselnd ins Blickfeld rücken,
süchtig machendes Umblättern der Seiten bis zum bitteren Ende. "Offenbar
haben wir es da draußen im Schuppen mit einer ziemlichen
Menschenansammlung zu tun. Lauter Tote. Ich glaube, das solltest du dir
mal anschauen." Und vor allem sollte man es lesen!
Description:
Das ist sie wieder, diese ungemein scharfsinnige Mischung aus purer Arbeitsplatzbeschreibung und der knebelnden Spannung in Handlung und Geschehen. Da ist die Welt zwischen Fingerabdrücken und Labor, DNS-Analyse und Haarproben, Seiten voller teils gruseliger, teils erkenntnisreicher Einblicke in die Arbeit der Gerichtsmedizin. Seriös, genau, detailliert und -- klare Sache: absolut profihaft, denn schließlich war Patricia Cornwell Polizeireporterin und in Sachen Gerichtsmedizin macht der preisgekrönten Thriller-Autorin so schnell niemand etwas vor. Schnell steht also auch fest: "Ihre Tochter ist nicht an der Grippe gestorben." Gilly wurde ermordet.
Scarpetta arbeitet wie eine Archäologin; sie kratzt vorsichtig an der Oberfläche und zutage tritt eine Handlung, die auf 430 Seiten zwar etwas träge in Gang kommt, dafür aber logisch und konsequent ist, mit zunehmender Seitenzahl einen verblüffenden kriminellen Schwung entwickelt. Die Mutter der kleinen Gilly ist sexuell gestört, der Vater, Flugarzt und ein hohes Tier mit Verbindungen belästigt angeblich sexuell seine Patientinnen, Dr. Marcus hat "eine Todesangst vor Müllmännern und ihren Lastwagen" -- irgendwie haben sie alle eine Macke. Bei der Recherche, ob die nun ganz menschlich oder kriminell sind, helfen natürlich auch dieses Mal wieder Lucy, Scarpettas Nichte, Marino, "ein erfahrener Ermittler" und auch Psychologe und Scarpettas Lebensgefährte Benton.
"Die Lackpartikel und der seltsame graubraune Staub wurden in einer Risswunde im Gesicht des Toten gefunden." Aber nicht nur dort, auch in der "Mundhöhle der Vierzehnjährigen". Verwirrung, Stress und Nerven, die blank liegen. 58 Kapitel, in denen der Leser die bange Frage teilt: "Was zum Teufel ist das?" Und so richtig durchatmen kann man denn auch erst beim letzten Kapitel. Immer wieder schafft sie das, Dialog reiche Spannung, parallele Geschehen, die abwechselnd ins Blickfeld rücken, süchtig machendes Umblättern der Seiten bis zum bitteren Ende. "Offenbar haben wir es da draußen im Schuppen mit einer ziemlichen Menschenansammlung zu tun. Lauter Tote. Ich glaube, das solltest du dir mal anschauen." Und vor allem sollte man es lesen!