Vor diesem Buch muss man in doppelter Hinsicht warnen. Erstens: Der
Roman ist die Neuauflage eines bereits fast zwanzig Jahre alten
Kay-Scarpetta-Krimis, der damals, 1992, unter dem Titel Herzbube
auf Deutsch erschienen war – wer dieses Buch bereits besitzt, soll hier
also bitte nicht auf den geänderten Titel hereinfallen. Zweitens: Der
Roman raubt einem den Schlaf, da man nicht mit dem Lesen aufhören kann.
Es ist Kay Scarpettas dritter Fall, und was für einer: Die oberste
Gerichtsmedizinerin des Staates Virginia hat es mit fünf einige Monate
auseinanderliegenden Doppelmorden zu tun, fünfmal verschwand ein junges
Liebespärchen spurlos, fünfmal verliefen die Fahndungen ohne jeden
Erfolg, fünfmal wurden die Paare erst Wochen später irgendwo tief in
einem Wald tot aufgefunden, und zwar schon so verwest, dass sich keine
Todesursache mehr feststellen ließ – nur ein paar Merkwürdigkeiten
fallen jedes Mal auf, etwa dass allen Opfern Schuhe und Strümpfe fehlen.
Trotz des wiederkehrenden Musters ist der Mord an dem titelgebenden
fünften Paar, mit dem die Gegenwartshandlung des Romans einsetzt, etwas
Spezielles: Denn die getötete junge Frau ist die Tochter einer
prominenten Politikerin, nämlich der obersten Staatsanwältin der USA zur
Verfolgung von Drogendelikten – da stellt sich den Ermittlern schnell
die Frage, ob dieser Doppelmord nicht ganz andere Hintergründe hat als
die vorausgegangenen. Dieser Verdacht verhärtet sich, als sich das FBI
einschaltet und die Ermittlungen vor Ort eher behindert als
unterstützt...
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